Industrieproduktion – Wachstumsrückgang in Raten
Die Industrieproduktion ist im November um 4,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat betrug das Wachstum nach Angaben der Statistik- Behörde GUS 2,9 Prozent. Obgleich das positive Ergebnis deutlich über den Marktprognosen ausfiel, sieht die Mehrheit der Analysten darin keinen Anlass zu einem optimistischen Ausblick. Ihrer Ansicht nach sei das Wachstum durch eine Anomalie bei der Stromproduktion gespeist worden. So stieg die Produktion und Versorgung mit Strom und Gas um 23,5 Prozent im Jahresvergleich.
Analysten der mBank verweisen darauf, dass sich die Produktion des verarbeitenden Gewerbe nach Bereinigung von saisonalen Faktoren bereits im leichten Minus bewegt. Die Konjunktur- Abkühlung erfolge stufenweise und die tiefste Sohle sei noch nicht erreicht. Insgesamt meldet die Statistik-Behörde in 14 von 34 Industriebranchen einen Produktions- Rückgang. Wie bereits in den Vormonaten gehört die Produktion von chemischen Erzeugnissen zu den Branchengruppen mit den höchsten Rückgang. Bei den Industriepreisen verzeichnen die Statistiker erstmals seit zwei Jahren einen leichten Rückgang. Die Industriepreise stiegen im November um 20,8 Prozent im Jahresvergleich. Im Vormat war es noch 23,1 Prozent. Im aktuellen Monatsvergleich ergibt sich laut GUS ein leichter Rückgang um 0,5 Prozent. Für das Polnische Wirtschafts-Institut PIE ist der Rückgang allerdings nur der Effekt aus den absinkenden Preisen für Erdöl und Erdgas auf den Weltmärkten. Für den Verbraucher ergeben sich daraus keine Erleichterungen. Im Gegenteil. In den Wirtschafts- Prognosen wird in den ersten Monaten des neuen Jahres ein weiteres Anziehen der Preise für Grundnahrungsmittel um 20 bis 30 Prozent erwartet.
Quelle: Wirtschafts-Markt Polen (01-2023 Ausgabe 322)
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