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Mindeststeuer – eine neue Verpflichtung für Unternehmen, insbesondere für diejenigen mit Verlusten und niedriger Profitabilität

Mindeststeuer – eine neue Verpflichtung für Unternehmen, insbesondere für diejenigen mit Verlusten und niedriger Profitabilität

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Datum11 Dez 2024

Änderungen im polnischen Steuersystem zwingen Unternehmer kontinuierlich dazu, sich anzupassen, und ihre Finanzstrategien zu überdenken. Eine der neuesten und bedeutendsten Änderungen ist die Einführung einer Mindestkörperschaftssteuer, die bei Steuerzahlern viele Fragen und Bedenken hervorruft. Diese Regelung, die darauf abzielt, die Staatseinnahmen zu erhöhen, betrifft direkt Unternehmen, die Verluste verzeichnen, oder eine niedrige Rentabilität aufweisen. Was sind die Hauptprinzipien dieser Steuer, und wie wird sie die Geschäftstätigkeit von Unternehmen beeinflussen?


Was ist die Mindeststeuer?

Die Mindeststeuer wurde eingeführt, um Unternehmen zu besteuern, die trotz erheblicher Einnahmen ein niedriges zu versteuerndes Einkommen, oder sogar steuerliche Verluste ausweisen. Bisher konnten solche Unternehmen unter bestimmten Bedingungen vermeiden, Körperschaftssteuer zu zahlen. Die neue Steuer schließt diese Möglichkeit aus, indem sie ein Mindestniveau der Besteuerung einführt, unabhängig von den finanziellen Ergebnissen des Unternehmens.

Diese Steuer betrifft sowohl polnische Unternehmen, als auch ausländische Unternehmen, die in Polen tätig sind.


Wer ist betroffen?

Die Mindeststeuer richtet sich an Unternehmen, die:

  • Steuerliche Verluste ausweisen.
  • Eine Rentabilitätskennzahl (berechnet als Verhältnis von Gewinn zu Umsatz ohne Gewinne aus Kapitaleinkünften) von weniger als 2 % aufweisen.

Ausnahmen umfassen unter anderem: Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit neu aufnehmen, kleine Steuerzahler, Finanzunternehmen, Steuerzahler, deren Einnahmen im Steuerjahr mindestens 30 % niedriger ausfallen als im Vorjahr, Unternehmen, deren Gesellschafter ausschließlich natürliche Personen sind (unter bestimmten Bedingungen), Unternehmen in Restrukturierung sowie Unternehmen in speziellen Branchen wie Landwirtschaft, internationaler Transport mit Schiffen oder Flugzeugen sowie Bergbau.


Wie wird die Mindeststeuer berechnet?

Die Mindeststeuer beträgt 10 % der steuerlichen Bemessungsgrundlage, die sich aus folgenden Elementen zusammensetzt:

  • 1,5 % des Werts der Einnahmen aus anderen Quellen als Gewinnen aus Kapitaleinkünften,
  • Finanzierungskosten für Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (über einem bestimmten Limit),
  • Kosten für den Erwerb bestimmter Dienstleistungen von verbundenen Unternehmen,
  • Kosten für Gebühren und Abgaben für die Nutzung oder das Recht zur Nutzung von Urheberrechten oder verwandten Schutzrechten, Lizenzen und Know-how, die von verbundenen Unternehmen erworben wurden,
  • Kosten für die Übertragung des Insolvenzrisikos aus Krediten, die nicht von Banken oder Kreditgenossenschaften gewährt wurden, getragen zu Gunsten von verbundenen Unternehmen (über einem bestimmten Limit).

Diese Regelung wirkt wie ein „Filter“ für die Finanzen des Unternehmens, um den Einfluss von Buchhaltungsmanipulationen oder übermäßiger Steueroptimierung zu minimieren.

Steuerpflichtige können auch eine vereinfachte Methode zur Festlegung der Bemessungsgrundlage wählen, die dann 3 % des Wertes der vom Steuerpflichtigen im Kalenderjahr erzielten Einnahmen aus anderen Einnahmequellen, als Gewinnen aus Kapitaleinkünften, beträgt.

Ein wichtiges Merkmal der Konstruktion der Mindeststeuer ist, dass der für ein Steuerjahr gezahlte Betrag der Mindeststeuer von der nach den Standardregeln berechneten Einkommensteuer in den darauffolgenden drei Steuerjahren, welche dem Jahr der Zahlung der Mindeststeuer folgen, abgezogen werden kann. Wenn der Steuerpflichtige in den folgenden Jahren keinen Verlust erzielt, kann er somit die gezahlte Mindeststeuer „zurückgewinnen“, indem er seine Körperschaftssteuerverpflichtung, berechnet nach den regulären Regeln, entsprechend reduziert.


Auswirkungen auf Unternehmen mit niedriger Profitabilität

Unternehmen mit niedrigen Margen – etwa im Handel, in der Logistik oder in Branchen, deren Wettbewerbsvorteil von Kosten abhängt – werden die Auswirkungen dieser Steuer besonders stark spüren, denn ihr Geschäftsmodell basiert oft auf niedrigen Margen, was sie anfällig für zusätzliche steuerliche Belastungen macht.

Diese Unternehmen investieren häufig in Entwicklung, Modernisierung und die Aufrechterhaltung ihrer Infrastruktur, was sich negativ auf ihre Nettoergebnisse auswirkt. Die Mindeststeuer könnte daher ihre Fähigkeit zur Reinvestition von Gewinnen und zur Weiterentwicklung der Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.


Wie kann man sich vorbereiten?

Um das Risiko im Zusammenhang mit der neuen Steuer zu minimieren, sollten Unternehmer:

  • Kostenstrukturen analysieren – Überprüfen, ob bestimmte Ausgaben reduziert oder effizienter verwaltet werden können, um die Rentabilität zu steigern.
  • Finanzkennzahlen überwachen – Regelmäßige Analysen der finanziellen Ergebnisse durchführen, um zu vermeiden, dass das Unternehmen unerwartet Mindeststeuerzahler wird.
  • Restrukturierung in Betracht ziehen – Für Unternehmen mit niedriger Profitabilität kann dies eine Gelegenheit sein, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.
  • Experten konsultieren – Steuerexperten können helfen, die neuen Vorschriften zu interpretieren und Lösungen vorzuschlagen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind.

Ist die Mindeststeuer gerecht?

Die Einführung der Mindeststeuer ist umstritten. Befürworter betonen, dass sie sicherstellen soll, dass alle Unternehmen, insbesondere große, die bisher wirksam der Besteuerung entgehen konnten, einen gerechten Beitrag zum Staatshaushalt leisten. Kritiker hingegen weisen darauf hin, dass zusätzliche Belastungen Unternehmen schaden könnten, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, insbesondere vor dem Hintergrund globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten.


Fazit

Die Mindeststeuer ist eine wesentliche Änderung im polnischen Steuersystem, die neue Ansätze im Finanzmanagement von Unternehmen erfordert. Obwohl sie eine Herausforderung darstellen kann, ist sie auch ein Impuls für eine effizientere Nutzung der Ressourcen und die Vermeidung von Risiken im Zusammenhang mit niedriger Rentabilität. Es lohnt sich, sich gut vorzubereiten, um die Auswirkungen dieser Belastung auf die Geschäftstätigkeit zu minimieren, und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu erhalten.

Konsultieren Sie Experten und stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen bereit ist für die kommenden Änderungen – das ist der Schlüssel zum Erfolg in der neuen steuerlichen Realität.

Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, oder zusätzliche Informationen benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren:

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Elżbieta Naron

ELŻBIETA NARON
Abteilungsleiter Kundenbetreuung
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